Unternehmen nach Corona-Krise – Was kommt auf deutsche Betriebe zu und wie werden Risiken minimiert?
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Redaktion |

Schon vor 2020 hatte sich ein Wirtschaftsabschwung abgezeichnet, doch die Pandemie – mit all den begleitenden Einschränkungen – wirkte wie ein BrandVbeschleuniger. Die meisten Branchen haben immer noch Gewinneinbrüche, viele Veränderungen mussten überstürzt durchgeführt werden. Wie stark wird der Schaden für deutsche Betriebe wirklich sein? Die Einschätzungen darüber gehen auseinander, aber es gibt einige Risiken, die auf Unternehmen bald zukommen. In diesem Artikel geht es darum, welche Entwicklungen von Experten prognostiziert werden und was Sie tun können, um Ihren Betrieb zu schützen.
Probleme, die durch Corona verschärft wurden
Kam die Krise wirtschaftlich gesehen unerwartet? In diesem Ausmaß mit Sicherheit. Doch die Pandemie war eher Auslöser einer Rezession, deren Anzeichen laut Experten schon davor sichtbar waren. Weltweit stiegen beispielsweise Unternehmensinsolvenzen in den letzten Jahren wieder deutlich an.

Und schon im Juli 2019 schrieb „Finanzmarktwelt“ über die Auftragslage der deutschen Industrie von einem „katastrophalen Absturz“. Dazu kamen Brexit-Sorgen, internationale Krisen und insgesamt ein Anstieg von Forderungsausfällen.
Außerdem gab es in vielen Branchen noch alte Strukturen, die teilweise nicht mehr zeitgemäß waren – es wurde nicht ausreichend auf digitale Transformation gesetzt, und auch deshalb schädigte der Lockdown manche Unternehmen besonders stark.
Die Corona-Krise traf also auf eine ohnehin stagnierende Wirtschaft: Lieferketten wurden unterbrochen und viele Betriebe mussten schließen, da es in manchen Branchen plötzlich keinen Bedarf mehr gab (z. B. in der Touristik- und Kulturbranche).
Nach einer Analyse kosten die Folgen des Virus den Welthandel insgesamt 320. Mrd US-Dollar pro Quartal, und Deutschland als Exportland ist von den Auswirkungen in anderen Ländern mitbeeinträchtigt.
Was erwartet die deutsche Wirtschaft nach der Krise?
Dass die Automobilbranche Deutschlands wichtigster Industriezweig mit vielen daran hängenden Arbeitsplätzen ist, könnte sich jetzt als Schwachpunkt der Wirtschaft erweisen. Denn Insolvenzen von Zulieferern, Lieferschwierigkeiten und ein weiterer Einbruch der Exporte könnten noch einen Dominoeffekt auf andere Branchen haben.
Manche Experten sind in ihren Einschätzungen trotzdem optimistischer als noch im Frühjahr 2020. Eine Prognose des Instituts für Deutsche Wirtschaft in Köln kam beispielsweise zum Schluss, dass schon Ende 2021 wieder das Vorkrisenniveau erreicht sein könnte – Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die Impfungen erfolgreich und zügig durchgeführt werden und Menschen wieder mehr konsumieren können. Das lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit voraussagen.
Wie wird es also der deutschen Wirtschaft nach 2020 ergehen? Eine verlässliche Einschätzung, wie hart die Pandemie die deutsche Wirtschaft wirklich treffen wird, lässt sich nicht treffen. Je nach Institut gehen die Konjunkturprognosen auseinander: Das OECD schätzte das BIP-Wachstum für 2021 auf 2,8% ein, das RWI jedoch auf 4,9%. Ob sich die Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft als verheerender Schlag erweisen wird oder ob sich der Markt rasch erholen wird, hängt von mehreren Faktoren ab, die unsicher sind. Die Prognosen zur Wirtschaftslage in Deutschland nach der Krise schwanken stark und müssen regelmäßig berichtigt werden – auch weil die Dauer der Pandemie und der Einschränkungen trotz Impfstoffen noch ungewiss sind.
Und obwohl Deutschland die aus der Krise resultierenden Verluste bisher verkraften kann, wird spätestens nach der Krise ein deutlicher Anstieg von Unternehmensinsolvenzen prognostiziert. Das bedeutet, dass Unternehmen noch stärker durch Forderungsausfälle wegen zahlungsunfähiger Geschäftspartner bedroht sind. Und gegen die Risiken, die sich daraus ergeben, können Unternehmen sich schützen.
Unternehmen nach Corona-Krise absichern
Unabhängig von den exakten Entwicklungen und Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft können Sie ihr Unternehmen durch nachVfolgende Maßnahmen krisenfester machen:
1. Bonität der Kunden überprüfen (lassen)
Besonders jetzt sollte die Zahlungsfähigkeit Ihrer Kunden regelmäßig überprüft werden. Es kann sein, dass auch langjährige Kunden darum kämpfen, wirtschaftlich zu überleben und einer Pleite zu entkommen. Mitarbeiter müssen entsprechende Anzeichen erkennen können, wenn sich möglicherweise eine Insolvenz anbahnt (zum Beispiel wiederholt verspätete Zahlungen).
2. Liquiditätsreserven aufbauen und Cashflow schützen
Da nicht abzusehen ist, wie sich die Wirtschaftslage wirklich entwickeln wird, müssen jetzt unbedingt Liquiditätsreserven aufgebaut werden. Denn es ist zu erwarten, dass manche Unternehmen nach der Krise (vielleicht Ihre Kunden) stark beschädigt sein werden und deshalb hohe Forderungen erst viel später beglichen werden können. Bei Zahlungsunfähigkeit werden viele Forderungen sogar als Totalausfall abgeschrieben werden, was den Cashflow im Betrieb stört. Factoring ist eine Möglichkeit, um sofort an Ihre Forderungen zu kommen. Dabei wird (gegen eine Gebühr) der offene Betrag innerhalb kürzester Zeit vom Factoring-Partner überweisen. Ihr Kunde bezahlt die Forderung an den Faktor, der das gesamte Ausfallsrisiko trägt.
3. Warenkredite absichern
Auch wenn Kunden auf deren Zahlungsfähigkeit geprüft werden, gibt es keine Garantie dafür, dass Ihre Forderungen tatsächlich bezahlt werden. Um auf der sicheren Seite zu sein, können Sie offene Rechnungen durch einen Kreditversicherer schützen lassen. Sollte der Kunde dann tatsächlich nicht zahlen, greift die Warenkreditversicherung bis zur Höhe des vereinbarten Kreditlimits. Somit können Sie auch in unsicheren Zeiten große Aufträge annehmen und wachsen, ohne sich um Forderungsausfälle sorgen zu müssen.
4. Betrug und Wirtschaftskriminalität vorbeugen
Besonders in Krisenzeiten hat Wirtschaftskriminalität Konjunktur und Betrüger versuchen, aus Sicherheitslücken Profit zu schlagen. Diese Gefahr könnte auch durch Unwissenheit eigener Mitarbeiter ausgehen, z. B. durch unsichere Softwaretools im Homeoffice. Da auch nach der Krise davon auszugehen ist, dass viele Mitarbeiter weiterhin vom Homeoffice aus arbeiten werden, sollten Unternehmen die sich daraus ergebenden Gefahren im Auge behalten. Lassen Sie am besten Ihre IT professionell auf eventuelle Risiken überprüfen. Informieren Sie sich und Ihre Mitarbeiter auch über gängige Maschen von Betrügern, und bereiten Sie Ihren Betrieb darauf vor, Betrugsversuche wie CEO-Fraud und Phishing zu erkennen.
Risiken minimieren und Unternehmen nach Corona-Krise absichern
Ob sich die deutsche Wirtschaft zügig erholen wird oder ob es zu einer deutlichen Rezession kommt, kann noch nicht vorhergesehen werden.
Aber es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Risiken für Ihr Unternehmen jetzt und nach der Krise zu minimieren. Denn mit Sicherheit wird die Pandemie viele Betriebe treffen – und womöglich sind darunter mehrere Unternehmen, mit denen Sie Geschäfte machen.
Möchten Sie wissen, welche Möglichkeiten Sie haben, um bei Ihrer Geschäftstätigkeit die wirtschaftlichen Risiken zu minimieren und Forderungsausfälle zu umgehen?
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